Band II, Kapitel 13
Kann man sich mit dem heutigen Deutschland überhaupt verbünden? Kann eine Macht, die in einem Bündnis eine Hilfe für die Durchführung eigener offensiver Ziele sehen will, sich mit einem Staate verbünden, dessen Leitungen seit Jahren ein Bild jämmerlichster Unfähigkeit, pazifistischer Feigheit81 bieten und dessen größerer Volksteil in demokratisch-marxistischer Verblendung82 die Interessen des eigenen Volkes und Landes in himmelschreiender Weise verrät? Kann irgendeine Macht heute denn hoffen, ein wertvolles Verhältnis zu einem Staate herstellen zu können, im Glauben, dereinst gemeinsame Interessen auch gemeinsam zu verfechten, wenn dieser Staat ersichtlich weder Mut noch Lust besitzt, auch nur einen Finger zur Verteidigung des eigenen nackten Lebens zu rühren?83 Wird sich#1929: gestrichen: sich irgendeine Macht, für die ein Bündnis mehr ist und#1929: eingefügt: mehr sein soll als ein Garantievertrag zur Aufrechterhaltung eines Zustandes langsamen Dahinfaulens, ähnlich dem Sinn#1930: Sinn ersetzt durch: Sinne des verheerenden alten Dreibundes84,#1929: eingefügt: sich einem Staate auf Gedeih und Verderb verpflichten, dessen charakteristische Lebensäußerungen nur mehr#1929: gestrichen: mehr in kriechender Unterwürfigkeit nach außen und schandvoller Unterdrückung nationaler Tugenden nach innen bestehen; einem Staate, der keine Größe mehr besitzt, da er sie auf Grund seines ganzen Verhaltens nicht mehr verdient; mit Regierungen, die so wenig der eigenen#1929: so wenig der eigenen ersetzt durch: sich keinerlei Achtung#1929: eingefügt: seitens ihrer Volksgenossen sich#1929: Volksgenossen sich ersetzt durch: Staatsbürger zu rühmen vermögen,#1929: eingefügt: so daß das Ausland unmöglich größere Bewunderung für sie hegen kann?
Nein, eine Macht, die selbst auf Ansehen hält und die von Bündnissen sich mehr erhofft als Provisionen für beutehungrige Parlamentarier[,] wird sich mit dem derzeitigen Deutschland nicht verbünden, ja, sie kann es nicht. In unserer heutigen Bündnisunfähigkeit liegt ja auch der tiefste und letzte Grund für die Solidarität unserer#1929: unserer ersetzt durch: der feindlichen Räuber. Da Deutschland sich niemals wehrt, außer durch ein paar flammende »Proteste« unserer parlamentarischen Auslese85, die übrige Welt aber wenig Grund sieht, etwa zu#1929: wenig Grund sieht, etwa zu ersetzt durch: keinen Grund hat, zu unserem Schutze zu kämpfen, und der liebe Gott feige Völker prinzipiell nicht freimacht, wie unsere vaterländischen Verbände dies gerne erflennen möchten86, so#1929: freimacht, wie unsere vaterländischen Verbände dies gerne erflennen möchten, so ersetzt durch: freimacht –, entgegen dem dahinzielenden Geflenne unserer vaterländischen Verbände – so;
1930: dahinzielenden ersetzt durch: dahin zielenden;
1937: freimacht ersetzt durch: frei macht;
1939: frei macht wieder ersetzt durch: freimacht;
1944: freimacht wieder ersetzt durch: frei macht