Band II, Kapitel 9
Diese Anschauungen, die mich im Jahre 1920 und 1921 leiteten, und die ich allmählich der jungen Organisation einzuimpfen versuchte, hatten den Erfolg, daß wir bis zum Hochsommer 1922 schon über eine stattliche Anzahl von Hundertschaften verfügten222, die im Spätherbst 1922 nach und nach ihre besondere kennzeichnende Bekleidung erhielten.223 Unendlich wichtig für die weitere Ausgestaltung der S. A.#1937: S. A. ersetzt durch: SA. waren drei Ereignisse.
1. Die große allgemeine Demonstration aller vaterländischen Verbände gegen das Republikschutzgesetz224 im Spätsommer 1922, auf dem Königsplatz zu#1937: zu ersetzt durch: in;
1939: zu München.225
Die vaterländischen Verbände Münchens226 hatten damals den Aufruf erlassen, der als Protest gegen die Einführung des Republikschutzgesetzes zu einer riesenhaften Kundgebung in München aufforderte. Auch die nationalsozialistische Bewegung sollte sich an ihr beteiligen. Der geschlossene Aufmarsch der Partei wurde eingeleitet durch sechs Münchener Hundertschaften, denen dann die Sektionen der politischen Partei folgten. Im Zuge selbst marschierten zwei Musikkapellen, und ungefähr fünfzehn Fahnen wurden mitgetragen. Das Eintreffen der Nationalsozialisten auf dem bereits zur Hälfte gefüllten großen Platz, der sonst fahnenleer war, erregte eine unermeßliche Begeisterung. Ich selbst hatte die Ehre, vor der nun sechzigtausend Köpfe zählenden Menschenmenge als einer der Redner sprechen zu dürfen.
Der Erfolg der Veranstaltung war überwältigend, besonders deshalb, weil, allen roten Drohungen zum Trotz, zum erstenmal bewiesen wurde, daß auch das nationale München auf der Straße marschieren konnte. Rote republikanische Schutzbündler227, die gegen anmarschierende Kolonnen mit Terror vorzugehen versuchten, wurden binnen weniger#1944: weniger ersetzt durch: wenigen Minuten von S. A.-Hundertschaften#1937: S. A.-Hundertschaften ersetzt durch: SA.-Hundertschaften mit blutigen Schädeln auseinandergetrieben.228 Die nationalsozialistische Bewegung hat damals zum ersten Male ihre Entschlossenheit gezeigt, künftighin auch für sich das Recht auf die Straße in Anspruch zu nehmen und damit dieses Monopol den internationalen Volksverrätern und Vaterlandsfeinden aus der Hand zu winden.
Das Ergebnis dieses Tages war der nicht mehr anzufechtende