damals eine Riesensumme! 63), konnten wir aber keine großen Anforderungen stellen und durften uns nicht einmal beklagen, als man vor unserem Einzug noch schnell die einst für die Reichsräte bestimmte Täfelung der Wände herausriß, so daß der Raum nun wirklich mehr den Eindruck einer Gruft als den eines Bureaus#1937: Bureaus ersetzt durch: Büros;
1939: Bureaus;
1944: Büros
hinterließ.

Und doch war dies schon ein ungeheurer Fortschritt. Langsam erhielten wir elektrisches Licht, noch langsamer ein Telephon; ein Tisch mit einigen geliehenen Stühlen kam hinein, endlich eine offene Stellage, noch etwas später ein Schrank; zwei Kredenzen64, die dem Wirt gehörten, sollten zur Aufbewahrung von Flugblättern, Plakaten usw. dienen. Der bisherige Betrieb, das heißt die Leitung der Bewegung durch eine in der Woche einmal stattfindende Sitzung des Ausschusses, war auf die Dauer unhaltbar. Nur ein von der Bewegung besoldeter Beamter konnte einen laufenden Geschäftsbetrieb garantieren.

Das war damals sehr schwer. Die Bewegung hatte noch so wenig Mitglieder, daß es eine Kunst war, unter ihnen einen geeigneten Mann ausfindig zu machen, der bei geringsten Ansprüchen für seine eigene Person die vielfältigen Ansprüche der Bewegung befriedigen konnte.65

In einem Soldaten, einem ehemaligen Kameraden von mir, Schüßler, wurde nach langem Suchen der erste Geschäftsführer der Partei gefunden.66 Er kam erst täglich zwischen sechs und acht Uhr in unser neues Bureau#1937: Bureau ersetzt durch: Büro;
1939: Bureau;
1944: Büro
, später zwischen fünf und acht Uhr, endlich jeden Nachmittag und kurze Zeit darauf wurde er voll übernommen und verrichtete nun vom Morgen bis in die späte Nacht hinein seinen Dienst. Er war ein ebenso fleißiger wie redlicher, grundehrlicher Mensch, der sich persönlich alle Mühe gab, und der besonders der Bewegung selbst treu anhing. Schüßler brachte eine kleine Adler-Schreibmaschine mit, die sein Eigentum war.67 Es war das erste derartige Instrument im Dienste unserer Bewegung. Sie wurde später durch Ratenzahlungen von der Partei erworben. Ein kleiner Kassenschrank schien notwendig zu sein, um die Kartothek und die Mitgliedsbücher vor Diebesfingern zu sichern.68 Die Anschaffung