Band II, Kapitel 11
schen, die eine Sache nicht verstehen, den wirklichen Fachleuten ununterbrochen dreinreden, kam manchem dieser Ausschüßler [sic!] wohl nicht zum Bewußtsein. Ich habe es jedenfalls als meine Pflicht angesehen, in diesen Jahren alle ordentlich arbeitenden und mit Verantwortung belasteten Kräfte der Bewegung vor solchen Elementen in Schutz zu nehmen, ihnen die notwendige Rückendeckung und das freie Arbeitsfeld nach vorne zu verschaffen.
Das beste Mittel, solche Ausschüsse, die nichts taten oder nur praktisch undurchführbare Beschlüsse zusammenbrauten, unschädlich zu machen, war allerdings das, ihnen irgendeine wirkliche Arbeit zuzuweisen. Es war zum Lachen, wie lautlos sich dann solch ein Verein verflüchtigte#1937: verflüchtigte ersetzt durch: verflüchtete;
1939: verflüchtigte
1933: Reichstags ersetzt durch: Reichstages und plötzlich ganz unauffindbar wurde. Ich gedachte dabei unserer größten derartigen Institution, des Reichstags#. Wie würden da plötzlich alle verduften, wenn man ihnen nur statt dem Gerede#1937: dem Gerede ersetzt durch: des Geredes eine wirkliche Arbeit zuwiese; und zwar eine Arbeit, die jeder einzelne dieser Schwadroneure unter persönlichster Verantwortlichkeit zu leisten hätte.100
Ich habe schon damals immer die Forderung gestellt, daß wie überall im privaten Leben auch in der Bewegung für die einzelnen Betriebe so lange gesucht werden müßte, bis der ersichtlich fähige und ehrliche Beamte, Verwalter oder Leiter sich gefunden hätte. Diesem war dann aber unbedingte Autorität und Handlungsfreiheit nach unten zu geben bei Aufbürdung restloser Verantwortlichkeit nach oben, wobei niemand Autorität Untergebenen gegenüber erhält, der nicht selbst Besserkönner der betreffenden Arbeit ist. Im Verlaufe von zwei Jahren habe ich mich mit meiner Ansicht immer mehr durchgesetzt, und heute ist sie in der Bewegung, wenigstens soweit die oberste Leitung in Frage kommt, bereits selbstverständlich.101
Der sichtbare Erfolg dieser Haltung aber zeigte sich am 9. November 1923: Als ich vier Jahre vorher zur Bewegung kam, war nicht einmal ein Stempel vorhanden. Am 9. November 1923 fand die Auflösung der Partei, die Beschlagnahme ihres Vermögens statt. Dieses bezifferte sich einschließlich aller Wertobjekte und der Zeitung bereits auf über hundertsiebzigtausend Goldmark.102