Band II, Kapitel 10
bestrebt ist149, haben wir diese Sonderstellung zu verwenden im Dienste eines gegen die heutige Novemberdemokratie stehenden höheren Nationalinteresses.
Der dritte Grund, der uns weiter bestimmen kann, gegen die derzeitige Zentralisation zu kämpfen, ist die Überzeugung, daß ein großer Teil der sogenannten Verreichlichung in Wirklichkeit keine Vereinheitlichung, auf keinen Fall aber eine Vereinfachung ist, sondern daß es sich in vielen Fällen nur darum handelt, den Hoheitsrechten der Länder Institutionen zu entziehen, um deren Tore dann den Interessenten#1937: Interessenten ersetzt durch: Interessen;
1939: Interessenten;
1944: Interessen der Revolutionsparteien zu öffnen.150 Noch niemals wurde in der deutschen Geschichte schamlosere Günstlingswirtschaft getrieben als in der demokratischen Republik.151 Ein großer Teil der heutigen Zentralisierungswut#1944: Zentralisierungswut ersetzt durch: Zentralisationswut fällt auf das Konto jener Parteien, die einst die Bahn dem Tüchtigen freizumachen#1937: freizumachen ersetzt durch: frei zu machen versprachen152, dabei aber bei Besetzung von Ämtern und Posten ausschließlich die Parteizugehörigkeit im Auge hatten.153 Insbesondere Juden ergossen sich seit Bestehen der Republik in unglaublichen Mengen in die durch das Reich zusammengerafften Wirtschaftsbetriebe und Verwaltungsapparate, so daß beide heute zu einer Domäne jüdischer Betätigung geworden sind.154
Vor allem diese dritte Erwägung muß uns aus taktischen Gründen verpflichten, jede weitere Maßnahme auf dem Wege der Zentralisation schärfstens zu überprüfen und, wenn notwendig, gegen sie Stellung zu nehmen. Immer aber haben unsere Gesichtspunkte dabei höhere nationalpolitische und niemals kleinliche partikularistische zu sein.155
Diese letztere Bemerkung ist notwendig, um nicht bei unseren Anhängern die Meinung entstehen zu lassen, als ob wir Nationalsozialisten dem Reiche an sich nicht das Recht zusprechen würden, eine höhere Souveränität zu verkörpern als die der einzelnen Staaten. Über dieses Recht soll und kann es bei uns gar keinen Zweifel geben. Da für uns der Staat an sich nur eine Form ist156, das Wesentliche jedoch sein Inhalt, die Nation,