vom Munde abgesparten Besuch der Oper, hatte ich als einzige Freude nur mehr Bücher.

Ich las damals unendlich viel und zwar gründlich.26 Was mir so an freier Zeit von meiner Arbeit27 übrig blieb# 1937: übrig blieb ersetzt durch: übrigblieb , ging restlos für mein Studium auf. In wenigen Jahren schuf ich mir damit die Grundlagen eines Wissens, von denen ich auch heute noch zehre.

Aber mehr noch als dieses.

In dieser Zeit bildete# 1944: bildete ersetzt durch: bildeten sich mir ein Weltbild und eine Weltanschauung28, die zum granitenen Fundament meines derzeitigen Handelns wurden. Ich habe zu dem, was ich einst mir so# 1926: einst mir so ersetzt durch: mir so einst schuf, nur weniges hinzuzulernen gemußt# 1926: hinzuzulernen gemußt ersetzt durch: hinzulernen müssen [sic!], zu ändern brauchte ich nichts.29

Im Gegenteil.

Ich glaube heute fest daran, daß im allgemeinen sämtliche schöpferischen Gedanken schon in dieser# 1926: dieser ersetzt durch: der Jugend grundsätzlich erscheinen, soferne# 1939: soferne ersetzt durch: sofern solche überhaupt vorhanden sind.30 Ich unterscheide zwischen der Weisheit des Alters, die nur in einer größeren Gründlichkeit und Vorsicht als Ergebnis der Erfahrungen eines langen Lebens gelten# 1939: gelten ersetzt durch: liegen;
1944: gelten
kann, und der Genialität der Jugend31, die in unerschöpflicher Fruchtbarkeit Gedanken und Ideen ausschüttet, ohne sie zunächst auch nur verarbeiten zu können, infolge der Fülle ihrer Zahl. Sie liefert die Baustoffe und Zukunftspläne, aus denen das weisere Alter die Steine nimmt, behaut und den Bau aufführt, soweit nicht die sogenannte Weisheit des Alters die Genialität der Jugend erstickt hat.32

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Das Leben, das ich bis dorthin im väterlichen Hause geführt hatte, unterschied sich# 1926: eingefügt: eben wenig oder in nichts von dem all der anderen eben auch# 1926: gestrichen: eben auch . Sorgenlos konnte ich den neuen Tag erwarten, und ein soziales Problem gab es für mich nicht. Die Umgebung meiner Jugend setzte sich zusammen aus den Kreisen kleinen Bürgertums33, also aus einer Welt, die zu dem reinen Handarbeiter nur sehr wenig [sic!] Beziehungen besitzt. Denn so sonderbar es auch auf den ersten Blick scheinen mag, so ist doch die Kluft gerade zwischen diesen durchaus wirtschaftlich nicht glänzend gestellten Schichten und dem