Band II, Kapitel 14
halfen zur Strecke zu bringen.23 Heute befinden wir uns in einer Welt von sich bildenden großen Machtstaaten, in der unser eigenes Reich immer mehr zur Bedeutungslosigkeit herabsinkt.
Es ist notwendig, daß wir uns diese bittere Wahrheit kühl und nüchtern vor Augen halten. Es ist notwendig, daß wir das Deutsche Reich nach Volkszahl und Flächeninhalt in seinem Verhältnis zu anderen Staaten durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen und vergleichen, und ich#1929: vergleichen, und ich ersetzt durch: vergleichen. Ich weiß, daß dann jeder mit Bestürzung zu dem Resultat kommen wird, welches ich eingangs dieser Betrachtung schon aussprach: Deutschland ist keine Weltmacht mehr, gleichgültig, ob es militärisch stark oder schwach dasteht.24
Wir sind außer jedes#1937: jedes ersetzt durch: jedem Verhältnis zu den anderen großen Staaten der Erde geraten, und dies nur dank der geradezu verhängnisvollen außenpolitischen Leitung unseres Volkes, dank völligen Fehlens einer, ich möchte fast sagen, testamentarischen Festlegung auf ein bestimmtes außenpolitisches Ziel25, und dank des Verlustes jedes gesunden Instinktes und Triebes zur Selbsterhaltung.26
Wenn die nationalsozialistische Bewegung wirklich die Weihe einer großen Mission für unser Volk vor der Geschichte erhalten will, muß sie, durchdrungen von der Erkenntnis und erfüllt vom Schmerz über seine wirkliche Lage auf dieser Erde, kühn und zielbewußt den Kampf aufnehmen gegen die Ziellosigkeit und Unfähigkeit, die bisher unser deutsches Volk auf seinen außenpolitischen Wegen leiteten.27 Sie muß dann, ohne Rücksicht auf »Traditionen« und Vorurteile, den Mut finden, unser Volk und seine Kraft zu sammeln zum Vormarsch auf jener Straße, die aus der heutigen Beengtheit des Lebensraumes28 dieses Volk hinausführt zu neuem Grund und Boden und damit auch für immer von der Gefahr befreit, auf dieser Erde zu vergehen oder als Sklavenvolk die Dienste anderer besorgen zu müssen.