Jüdische Welthetze gegen Deutschland <span class="pagenumber">[279]</span>

92 Hellsichtig bemerkte der dänische Philosoph Svend Ranulf in seinem Buch Hitlers Kampf gegen die Objektivität (1946) zu dieser Passage: »Bolschewismus und Kapitalismus sind unversöhnliche Gegensätze, und es gibt Juden, die Bolschewiken, Juden, die Kapitalisten, aber auch Juden, die keines von beiden sind. Hitlers Propaganda richtet sich aber gegen alle drei Gruppen, und wenn er sie miteinander identifiziert, geschieht es offenbar nur laut dem Grundsatz, dass man auseinanderliegende Gegner als zu einer Kategorie gehörend schildern soll.« Letztlich zielt Hitlers Verdikt pauschal gegen alle Kräfte der Weimarer Linken, einschließlich der Kampfverbände Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold (SPD) und Roter Frontkämpferbund (KPD). Wie im völkischen Lager üblich behauptete auch Hitler, sämtliche linkspolitischen Parteien und Verbände seien jüdisch dominiert und/oder dienten jüdischen Interessen. Die starken Spannungen und Feindseligkeiten, die das Verhältnis zwischen sozialdemokratischen und kommunistischen Organisationen in Wirklichkeit prägten, wurden dabei entweder ignoriert oder aber – in einem trivial selbstreferenziellen Denken – zu fingierten, jüdischen Ablenkungsmanövern erklärt. Wie tief verankert die Ressentiments im linken Lager waren, zeigt exemplarisch ein Schreiben vom 17. 9. 1924, in dem der Bundesvorstand des Roten Frontkämpferbunds gegenüber der KPD-Zentrale erklärte, »nationalistisch-faschistische Organisationen« und das sozialdemokratische Reichsbanner – angeblich »Schildhalter« der repressiven »kapitalistischen Gesellschaftsordnung« – »in gleichem Maße« bekämpfen zu wollen. Ein Blick auf Berlin in der Mitte der 1920er Jahre zeigt, dass der Bund in der Tat nicht nur gegen rechte Verbände, wie den Stahlhelm und die Bismarckjugend, aggressiv vorging, sondern auch immer wieder gegen Einheiten des Reichsbanners und der sozialdemokratisch geführten Polizei.

Vgl. Ranulf, Kampf, Zitat S. 16; Schuster, Frontkämpferbund, Zitat S. 27 f.; Voigt, Kampfbünde, bes.S. 363 – 403; Wirsching, Weltkrieg, S. 246 – 253, 550 f.; Schumann, Gewalt, S. 241 – 243, 308 – 310; Kap. II/1, Anm. 44; Kap. II/2, Anm. 149.

93 Zu dem bezeichnenden Phänomen, dass Juden in der antisemitischen Agitation für verschiedenste, auch widersprüchliche Tendenzen der Moderne verantwortlich gemacht wurden – hier für die »Börsen- und Marxistenpresse« –, notierte Viktor Klemperer nach einer Begegnung mit der »Studentenmutter« eines Bekannten am 21. 9. 1919 in sein Tagebuch: »Im spätern Gespräch enthüllte sich naiv schauerlicher Antisemitismus, Märchen von gräßlichen jüdischen Verrätereien beim Telephon der Etappe, Einblick in die gräßliche Judenhetze, die in ganz Deutschland schamlos und bedrohlichst betrieben wird. […] Gute Leute, nicht ungebildet u[nd] so aufnahmefähig für diese wahnsinnigen Hetzereien. Es ist furchtbar. Der Jude an allem schuld; am Krieg, an der Revolution, am Bolschewismus, am Kapitalismus, an allem. Klärt man auf, so sehen sie’s ein; aber gewiß sind sie morgen wieder verhetzt.«

Vgl. Klemperer, Leben, Bd. 1, Zitat S. 183.

96 Medizinischer Begriff für Geschwülste und biologische Bezeichnung für ein Entwicklungsstadium von Nesseltieren. Die beleidigende wie ordinäre Gleichsetzung des Judentums mit einem »Polypen« hatte eine längere Tradition in der völkischen Literatur. So beschrieb die 1897 erschienene Schrift Juda und Israel als weltgeschichtliche Doppelgänger die historische Rolle der Juden in Palästina wie folgt: »Es handelt sich hier um das weltgeschichtliche Meisterstück der Schmarotzerkunst. Ein Polyp hat den kräftigen Körper eines tüchtigen, kleinen Volkes umklammert trotz seines Sträubens, seine Saugnäpfe haben ihm die Lebenskraft ausgesogen. Der Polyp hat verstanden, sich mit dem Umstrickten zu identificieren, dessen Leistungen für die Seinigen auszugeben.« Führend bei der Verbreitung dieses vulgären Denkens war Theodor Fritsch. Er nahm die zitierte Textpassage nicht nur in sein Handbuch der Judenfrage auf, sondern veröffentlichte 1921 auch die Broschüre Der jüdische Zeitungs-Polyp, die eine jüdische Dominanz in der deutschsprachigen Presse zu belegen versuchte und die auch von der NSDAP zur Lektüre empfohlen wurde. Ein um 1925 in Leipzig entstandenes antisemitisches Flugblatt der maßgeblich von Fritsch beeinflussten Deutschen Erneuerungs-Gemeinde griff ebenfalls auf das Bild des jüdischen »Polypen« zurück.

Vgl. Juda und Israel als weltgeschichtliche Doppelgänger, Zitat S. 5 f.; Fritsch (Hrsg.), Handbuch, S. 190; Fritsch, Zeitungs-Polyp; Braun, Stereotype, S. 187, 431; Linse, Siedlungen, S. 403 f.; Ryback, Bücher, S. 86; Kap. I/3, Anm. 121; Kap. I/10, Anm. 83.

zerbrechen#1933: zerbrechen ersetzt durch: brechen, so kann dies nur geschehen unter freundlicher Nachhilfe von außen. Frankreichs Armeen müssen deshalb das deutsche Staatsgebilde so lange zerstoßen#1929: zerstoßen ersetzt durch: berennen, bis das innen mürbe gewordene Reich der bolschewistischen Kampftruppe des internationalen Weltfinanzjudentums erliegt.92

So ist der Jude heute der große Hetzer zur restlosen Zerstörung Deutschlands. Wo immer wir in der Welt Angriffe gegen Deutschland lesen, sind Juden ihre Fabrikanten, sowie#1929: sowie ersetzt durch: gleichwie;
1930: gleich wie ja auch im Frieden und während des Krieges die jüdische Börsen- und Marxistenpresse93 den Haß gegen Deutschland planmäßig schürte94, so lange, bis Staat um Staat die Neutralität verließ#1929: verließ ersetzt durch: aufgab und unter Verzicht auf die wahren Interessen der Völker in den Dienst der Weltkriegskoalition eintrat.

Die Gedankengänge des Judentums sind dabei#1929: sind dabei ersetzt durch: dabei sind klar. Die Bolschewisierung Deutschlands, d. h. die Ausrottung der nationalen völkischen deutschen Intelligenz und die dadurch ermöglichte Auspressung der deutschen Arbeitskraft im Joche der jüdischen Weltfinanz ist nur als Vorspiel gedacht für die Weiterverbreitung dieser jüdischen Welteroberungstendenz.95 Doch, wie es schon so oft#1929: Doch, wie es schon so oft ersetzt durch: Wie so oft;
1937: Wie sooft;
1939: Wie so oft in der Geschichte war, ist#1929: Geschichte war, ist ersetzt durch: Geschichte, ist in dem gewaltigen Ringen Deutschland der große Drehpunkt. Wird#1929: Wird ersetzt durch: Werden unser Volk und unser Staat das Opfer dieser blut- und geldgierigen jüdischen Völkertyrannen, so sinkt die ganze Erde in die Umstrickung dieses Polypen96; befreit sich Deutschland aus dieser Umklammerung, so darf diese größte Völkergefahr als für die gesamte Welt gebrochen gelten.

So sicher also das Judentum seine ganze Wühlarbeit einsetzen wird, um die Feindschaft der Nationen gegen Deutschland nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern wenn möglich#1929: eingefügt: noch weiter zu steigern, so sicher aber#1929: gestrichen: aber deckt sich diese Tätigkeit nur zu einem Bruchteil mit den wahrhaften#1929: wahrhaften ersetzt durch: wirklichen Interessen der dadurch vergifteten Völker. Im allgemeinen wird nun das Judentum in den einzelnen Volkskörpern immer mit denjenigen Waffen kämpfen, die auf Grund der erkannten Mentalität dieser