Band II, Kapitel 2
muß die allgemeine Bildung, wenigstens in ihrer mehr idealen Einstellung, als Gegengewicht erhalten bleiben. Auch hier muß#1929: eingefügt: man unentwegt der#1929: der ersetzt durch: den Grundsatz eingeprägt werden#1929: eingeprägt werden ersetzt durch: einprägen, daß Industrie und Technik, Handel und Gewerbe immer nur zu blühen vermögen, solange eine idealistisch veranlagte Volksgemeinschaft141 die notwendigen Voraussetzungen bietet.142 Diese aber liegen nicht in materiellem Egoismus, sondern in verzichtfreudiger Opferbereitschaft.
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Die heutige Ausbildung der Jugend hat sich im großen und ganzen als erstes Ziel gesetzt, dem jungen Menschen jenes Wissen einzupumpen, das er auf seinem späteren Lebenswege zu eigenem Fortkommen braucht. Man drückt dies so aus: »Der Junge muß dereinst ein nützliches Glied der menschlichen Gesellschaft werden.« Darunter aber versteht man seine Fähigkeit, sich einmal auf ordentliche Weise sein tägliches Brot zu verdienen. Die oberflächliche staatsbürgerliche Ausbildung, die noch nebenherläuft, steht von vornherein auf schwachen Füßen. Da der Staat an sich nur eine Form darstellt, ist es auch sehr schwer, Menschen auf diese hin zu erziehen oder gar zu verpflichten. Eine Form kann zu leicht zerbrechen. Einen klaren Inhalt aber besitzt – wie wir sahen – der Begriff »Staat« heute nicht. So bleibt nichts übrig als die landläufige »patriotische« Erziehung.143 Im alten Deutschland lag ihr Hauptgewicht in einer oft wenig klugen, aber meist sehr faden Verhimmelung kleiner und kleinster Potentaten, deren Menge von vornherein zum Verzicht auf eine umfassende Würdigung der wirklich Großen unseres Volkes zwang. Das Ergebnis war daher#1929: eingefügt: bei unseren breiten Massen eine nur sehr ungenügende Kenntnis der deutschen Geschichte bei unseren breiten Massen#1929: gestrichen: bei unseren breiten Massen. Es fehlte auch hier die große Linie.
Daß man auf solche Weise nicht zu einer wahrhaftigen Nationalbegeisterung zu kommen vermochte, liegt auf der Hand. Es fehlte unserer Erziehung die Kunst, aus dem geschichtlichen Werden unseres