Der Werdegang des Judentums <span class="pagenumber">[333]</span>

174 Als offizielles Gründungsdatum der modernen Freimaurerei gilt der 24. 6. 1717; an diesem Tag schlossen sich vier bereits bestehende Logen in England zur ersten Freimaurergroßloge zusammen. Die Freimaurer waren seit jeher Anfeindungen ausgesetzt. Ihre Grundideale wie Brüderlichkeit und Humanität, die zur sittlichen Wandlung und moralischen Verbesserung des Individuums führen sollten, waren Gegnern der Aufklärung stets verdächtig. Die geheimnisvollen freimaurerischen Rituale, die nur Eingeweihten bekannt sein sollten, sorgten zusätzlich für Misstrauen und nährten Verschwörungstheorien; durch die Religionsgleichheit und die Aufgeschlossenheit vieler Freimaurer gegenüber Juden machten sie sich schließlich auch die Antisemiten zu Feinden. Da sich unter den französischen Revolutionären von 1789 auch einige Freimaurer befanden, wurden die Freimaurerlogen mitunter gar pauschal verdächtigt, diese Revolution initiiert zu haben.

Ende des 19. Jahrhundert verfestigte sich dann in der völkischen Bewegung die Theorie der »jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung«. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte sie ihren Höhepunkt. Antisemitische Ideologen wie Dietrich Eckart und Friedrich Wichtl setzten die Begriffe »Juden« und »Freimaurer« häufig gleich und bezeichneten die »jüdischen Freimaurer« als Schuldige am Ausbruch des Weltkriegs. Eckart meinte 1920, »das Freimaurertum« sei »in allen seinen Zweigen […] an das Judentum gekettet, geradezu mit eisernen Klammern«. Da mehrere berühmte, auch von Völkischen verehrte Deutsche wie etwa Friedrich der Große Freimaurer gewesen waren und selbst einige namhafte Antisemiten wie Henry Ford Freimaurerlogen angehörten, geriet man indes bald in Erklärungsnöte. Nun wurde dem »Freimaurertum« an sich zugestanden, ursprünglich einer »großherzigen, durchaus unjüdischen Regung« entsprungen zu sein, ehe diese Ideale dann durch jüdischen Einfluss pervertiert worden seien, so Alfred Rosenberg 1921.  Die offizielle Sicht der Nationalsozialisten auf die Freimaurer wird in der Schrift Wofür kämpfen wir? deutlich, die 1944 vom Heerespersonalamt herausgegeben wurde: »Die Freimaurerei ist ein internationaler Bund mit geheimer oberster Führung, der nach außen das Streben nach hohen Menschheitszielen zur Schau trägt. In Wirklichkeit ist er aber ein Geheimorden, mit Hilfe dessen das Judentum die Weltpolitik entscheidend beeinflußt.« Damals existierten die deutschen Freimaurerlogen indes schon längst nicht mehr. Bereits 1933 hatten sich viele Logen in Deutschland auflösen müssen; am 17. 8. 1935 erfolgte dann das offizielle Verbot der letzten noch vorhandenen »altpreußischen« Logen.

Vgl. Wichtl, Weltfreimaurerei, S. 83 f.; Eckart, Jude, Zitat S. 61 (Herv. i. Orig.); Rosenberg, Spur, S. 88; Rosenberg, Verbrechen, S. 23, 32 f., 67 – 71, Zitat S. 135; Wofür kämpfen wir?, Zitat S. 14; Pfahl-Traughber, Verschwörungsmythos, bes.S. 21 – 39; Hoffmann, Bürger, S. 99 f.; Wippermann, Agenten, S. 47 f.; Pfahl-Traughber, Verschwörungsideologie, S. 34; Haase, Juden, S. 170; Reinalter, Freimaurer, bes.S. 12 – 31, 110 f.; Plöckinger, Soldaten, S. 302 f.; Böhl, Freimaurer, S. 276 – 278.

Langsam macht er sich so zum Wortführer einer neuen Zeit.

Freilich zerstört er nun aber# 1926: gestrichen: nun aber auch immer gründlicher die Grundlagen einer wahrhaften# 1930: wahrhaften ersetzt durch: wahrhaft volksnützlichen Wirtschaft. Über dem Umwege der »Aktie«# 1926: »Aktie« ersetzt durch: Aktie schiebt er sich in den Kreislauf der nationalen Produktion ein, macht diese zum käuflichen, besser handelbaren Schacherobjekt und raubt damit den Betrieben die Grundlage# 1937: Grundlage ersetzt durch: Grundlagen;
1939: Grundlage;
1944: Grundlagen einer persönlichen Besitzerschaft. Damit# 1926: eingefügt: erst tritt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erst# 1926: gestrichen: erst jene innere Entfremdung ein, die zur späteren politischen Klassenspaltung hinüberleitet.

Endlich aber wächst der jüdische Einfluß durch die Börse in wirtschaftlichen Belangen# 1930: der jüdische Einfluß durch die Börse in wirtschaftlichen Belangen ersetzt durch: die jüdische Einflußnahme auf wirtschaftliche Belange über die Börse nun unheimlich schnell an. Er wird zum Besitzer oder doch zum Kontrolleur der nationalen Arbeitskraft.173

Zur Stärkung seiner politischen Stellung# 1944: Stellung ersetzt durch: Sicherheit versucht er aber# 1926: gestrichen: aber , die rassischen und staatsbürgerlichen Schranken einzureißen, die ihn zunächst noch auf Schritt und Tritt beengen. Er kämpft zu diesem Zwecke# 1944: Zwecke ersetzt durch: Zweck mit aller ihm eigenen Zähigkeit für die religiöse Toleranz – und hat in der ihm vollständig verfallenen Freimaurerei ein vorzügliches Instrument zur Verfechtung wie aber auch zur »Durchschiebung«# 1926: »Durchschiebung« ersetzt durch: Durchschiebung seiner Ziele.174 Die Kreise der Regierenden sowie die höheren Schichten des politischen und wirtschaftlichen Bürgertums gelangen durch maurerische Fäden in seine Schlingen, ohne daß sie es auch nur zu ahnen brauchen.175

Nur das Volk als solches oder besser der Stand, der nun# 1926: gestrichen: nun im Erwachen begriffen, sich selber seine Rechte und die Freiheit erkämpft, kann dadurch in tieferen und breiteren Schichten noch nicht genügend erfaßt werden. Dieses aber ist nötiger als alles andere; denn der Jude fühlt geradezu# 1930: gestrichen: geradezu , daß die Möglichkeit seines Aufstieges zu einer beherrschenden Rolle nur gegeben ist, wenn sich vor ihm ein »Schrittmacher« befindet; den aber vermeint er im Bürgertum, und zwar in den breitesten Schichten desselben erkennen zu können. Die Handschuhmacher und Leinenweber# 1937: Leinenweber ersetzt durch: Leineweber aber kann man nicht mit dem feinen Netz der Freimaurerei einfangen, sondern es müssen hier schon gröbere und dabei aber nicht minder eindringliche Mittel angesetzt werden. So kommt zur Freimaurerei nun# 1926: gestrichen: nun als zweite Waffe im Dienste des Judentums: die Presse.176 In ihren